(Aachen – 7. Dezember 2006): Das klassische Weihnachtsmenü hat mindestens 1500 bis 2000 Kilokalorien, rechnet Ernährungsexperte Sven-David Müller-Nothmann vom Zentrum für Ernährungskommunikation und Gesundheitspublizistik in Aachen hoch. Für viele Menschen entwickelt sich die Weihnachtszeit daher zum echten „Speck“takel. Eine Studie hat gezeigt, dass zwischen November und Januar das Gewicht um durchschnittlich 370 Gramm steigt. Der Adventsspeck bleibt nach dieser Untersuchung dauerhaft auf den Hüften, betont Sven-David Müller-Nothmann. Wie lecker und figurfreundlich ein Weihnachtsmenü sein kann, beweist er mit dem von ihm konzipierten Weihnachtsmenü, das durch den Austausch weniger Zutaten fast 1000 Kilokalorien einspart. Um die Verträglichkeit des Weihnachtsmenüs, das ganz ohne Fett halt doch nicht auskommt, zu verbessern, rät der Experte zu natürlichen Hilfen wie Kräutern und Gewürzen. Hochdosiertes Artischocken-Extrakt regt den Gallenfluss an und das verbessert die Fettverdauung.
Klassisches Weihnachtsmenü „Frohes Fett“ (1671 kcal)
1 Tasse Cremesuppe (93 kcal)
200 g Gänse-Schenkel (372 kcal)
200 g Rotkohl mit 1 TL Schmalz (124 kcal)
200 g Kartoffelkroketten (449 kcal)
1 Portion Weincreme mit Schlagsahne (476 kcal)
1 Glas Rotwein (157 kcal)
Figurfreundliches leckeres Weihnachtsmenü „Frohes Fest“ (783 kcal)
1 Tasse Minestrone (35 kcal)
200 g Putenbrust gegrillt (213 kcal)
200 g Broccoli (46 kcal)
200 g Petersilien-Sesam-Pellkartoffeln (150 kcal)
1 großer Bratapfel mit Mandel-Rosinen-Zimt-Füllung (195 kcal)
1 Glas Weißwein (144 kcal)
Erschreckend ist, dass es bei der klassischen Variante schon bei drei Gläsern Rotwein und einem kleinen Nachschlag problemlos auf 2500 zu B(a)uche schlagenden Kilokalorien kommt. Damit ist der Energiebedarf eines sportlich aktiven Menschen bereits gedeckt. Aber dazu kommen ja noch Frühstück, Weihnachts-Stollen und Abendessen. Die weihnachtlichen Köstlichkeiten wie Spekulatius und Dominosteine nicht zu vergessen. In der Weihnachtszeit sollte die Bewegung nicht zu kurz kommen, um der Kalorienflut Herr zu werden, betont Müller-Nothmann, der ausgedehnte Spaziergänge empfiehlt. Um die Adventssünden auszugleichen, empfiehlt er noch den Genuss von Espresso nach dem Essen. Das erhöht, wie die Verwendung von scharfen capsaicinhaltigen Gewürzen, den Energiebedarf. Zimt entlastet den Stoffwechsel nachweislich. Studien beweisen, dass Zimt den Blutzucker bei Diabetikern zwischen 10 und 30 Prozent senkt. Und was duftet herrlicher als ein selbstgemachter Bratapfel mit Ceylon-Zimt, fragt Diabetesberater Müller-Nothmann. Diabetiker können Präparate mit cumarinarmen Zimt-Extrakten aus der Apotheke oder dem Reformhaus verwenden. Anstatt Geflügel wäre Fisch als Weihnachtsmenue ideal, denn die in Lachs enthaltenen Omega-3-Fettsäuren senken sogar die Blutfette wirksam. Insgesamt beugen Gemüse, Rohkost-Salat, Hülsenfrüchte oder Frischobst dem „Frohen Fett“ vor, so Sven-David Müller-Nothmann abschließend.
Quelle: Yanovski JA et al.: A Prospective Study of Holiday Weight Gain. N Engl J Med 2000; 342: 861-867