Fasten bedeutet Hungern und das ist gefährlich für den Körper!
(Köln – 24. Januar 2007): Fasten oder Heilfasten sind wissenschaftlich nicht gesichert, aber ein Millionengeschäft auf Kosten der Gesundheit, warnt heute Ernährungsexperte Sven-David Müller-Nothmann vom Zentrum für Ernährungskommunikation und Ge-sundheitspublizistik (ZEK) in Köln. Mit Fastenkursen, Fastenwandern, Fastenbüchern und anderen unseriösen Angeboten machen schwarze Schafe im Gesundheitswesen Mil-lionenumsätze. Solange Fasten in Kliniken unter ärztlicher Überwachung stattfindet, ist es zwar auch nur Hokuspokus, aber wenigstens leidet die Gesundheit der Fastenden nicht darunter, betont Müller-Nothmann. Er warnt nachdrücklich davor, einfach mal so zu Hause zu Fasten. Kürzlich hat sich eine Krebspatientin bei mir gemeldet, der ein Kursleiter Fastenwandern empfohlen hat. Das ist geradezu kriminell, ereifert sich Diätassistent Sven-David Müller-Nothmann, für den Fasten nichts Anderes als Hungern darstellt, und Hungern ist nun einmal nicht gesund! Beim Fasten baut der Körper Eiweiß aus den Muskeln ab. Davon ist auch der Herzmuskel betroffen, und das kann sogar zu Herzrhythmusstörungen sowie Kammerflimmern führen und schlimmstenfalls mit dem Herztod enden. Schon nach wenigen Fastentagen übersäuert der Körper, und es kann zur ausgeprägten Ketoacidose kommen. Sehr häufig führt das Fasten zu schmerzhaften Gichtanfällen und Kreislaufproblemen, die auf Flüs-sigkeits- und Elektrolytverluste zurückzuführen sind. Fasten führt oft zu allgemeiner Schwä-che, Kopfschmerzen, Müdigkeit, trockener Haut und Schleimhaut, Mundgeruch sowie erhöh-tem Kälteempfinden. Bedenklich sei zudem bei längerem Fasten die fehlende Zufuhr von le-benswichtigen Fettsäuren, die für verschiedene Stoffwechselvorgänge unbedingt benötigt werden. Es kann sogar zu Vitamin- und Mineralstoffmangelzuständen kommen. Besonders gefährlich ist der unkontrollierte Einsatz von Glaubersalz. Der Begriff Heilfasten entbehrt jeder Grundlage und ist eine selbstgewählte Bezeichnung, klärt Müller-Nothmann auf. Das ist so, als würde ein Fleischermeister seine Leberwurst Heilwurst nennen. Die Fastenanhänger, die ihren Umsatz fördern möchten, pflegen das Ammenmärchen des Entschlackens und der Schlacke im Organismus. Im Körper ist noch niemals Schlacke angefallen, erläutert Müller-Nothmann. Vor diesem Hintergrund ist natürlich auch keine Entschlackung möglich. Schla-cke entsteht lediglich im Hochofen und nicht beim Menschen, aber diesen Begriff haben die Fasten-Abzocker so gepflegt, dass er inzwischen Allgemeinwissen darstellt. Entschlackung ist schlicht und ergreifend ein pseudomedizinischer Ausdruck und hat keine wissenschaftliche Fundierung. Dahinter stehen vielmehr esoterische Vorstellungen und nicht etwa medizinische Forschung. Wer beispielsweise chronisch verstopft ist, kann durch eine Ernährungsumstellung den Darm wieder in Schwung bringen. Gelingt das nicht, ist der Arzt aufzusuchen. Aber Fastentee oder Glaubersalz braucht niemand! Fasten ist abzulehnen und nach Ansicht von führenden Ernährungsexperten für Schwangere, Stillende, Herz-, Leber-, Nieren- und Krebs-kranke, für Diabetiker sowie für Senioren und Kinder absolut ungeeignet. Abschließend emp-fiehlt Sven-David Müller-Nothmann Menschen, die Fasten möchten, zuvor mit ihrem Arzt zu sprechen und unter keinen Umständen unkontrolliert zu fasten. Sonst könne dieser Hokuspo-kus mit dem Tode enden. Individuelle fachärztliche Beratung ermöglicht das Beratungsportal http://www.qualimedic.de. Hier können die Nutzer in 57 Online-Sprechstunden 55 Fachärzte kostenlos um Rat fragen.