Revolution in der Ernährungsberatung

Erster Master-Studiengang „Angewandte Nutritive Medizin“ an der Donau-Universität Krems bietet wissenschaftliche und praxisnahe Ausbildung

(Köln – 29. Januar 2007): Endlich gibt es auch für Diätassistenten die Möglichkeit, sich wissenschaftlich fortzubilden und zusammen mit Ärzten und Ernährungswissenschaftlern gemeinsam die Ernährungsberatung auf ein wissenschaftliches Fundament zu heben, freut sich Sven-David Müller-Nothmann vom Zentrum für Ernährungskommunikation und Gesundheitspublizistik (ZEK) in Köln. Die Donau-Universität Krems bietet ab 2007 einen Master-Lehrgang für „Angewandte Nutritive Medizin“ an, der die Studierenden praxisorientiert in alle wesentlichen Ernährungsfragen und präventivmedizinischen Maßnahmen einführt, informiert Diätassistent Müller-Nothmann.

Die Auswirkungen langjähriger ungesunder Ernährungsweise auf das allgemeine Wohlbefinden, aber auch auf das Diabetes- oder Herzinfarktrisiko sind hinlänglich bekannt. Ernährungsfragen stehen daher im Zentrum des Interesses vieler gesundheitsbewusster Menschen. Gleichzeitig herrscht Ratlosigkeit angesichts unterschiedlicher kursierender Diät-Empfehlungen, bedauert Müller-Nothmann. Hier muss endlich die Wissenschaft zu Worte kommen, fordert Müller-Nothmann, der die Initiative von Dr. Dr. Claus Muss, der als Projektleiter des neuen Studiengangs Kontakt mit Sven-David Müller-Nothmann pflegt, unterstützt. Im Gegensatz zur Ernährungswissenschaft und Ernährungswissenschaftlern (Oeoctrophologen oder Trophologen), denen die Praxis der Ernährung oftmals fern liegt und die von Universitäten und Fachhochschulen in der Regel nicht auf die angewandte Ernährungsberatung vorbereitet werden, sind Diätassistenten nach ihrer dreijährigen Ausbildung bestens auf die Diät- und Ernährungsberatung vorbereitet. Daher haben sie auch bessere Stellenaussichten als Ernährungswissenschaftler, die vom Studium in der Regel direkt in die Arbeitslosigkeit oder in unbezahlte Praktika und Hospitationen schlittern.

In einem neuen Universitätslehrgang für „Angewandte Nutritive Medizin“ bildet die Donau-Universität Krems ab dem Sommersemester 2007 wissenschaftlich qualifizierte ErnährungsexpertInnen aus, die in der Einzel- oder Gruppen-Ernährungsberatung und in der Industrie gefragt sind. Sie lernen, gemeinsam mit dem Patienten wirkungsvolle Ernährungskonzepte zu entwickeln und umzusetzen. Hier steht die Praxis im Gegensatz zur klassischen Ernährungswissenschaft im Vordergrund. Einzigartig an dem postgradualen Studium ist die Ausrichtung auf praxisorientierte Kenntnisse, die weit über die Inhalte des Studiums der Ernährungswissenschaft hinausgehen. Der neue Studiengang umfasst alle ernährungsphysiologischen und ernährungsmedizinischen Aspekte der Makro- und Mikronährstoffversorgung. Zur Zielgruppe des Lehrgangs zählen sowohl Mediziner, Apotheker und Sportwissenschaftler als auch Diätassistenten und auch Ernährungswissenschaftler, die der Praxis näher kommen möchten.

„Epidemiologische Daten lassen eine ständig wachsende Anzahl an Patienten mit Adipositas, Stoffwechselerkrankungen oder Lebensmittelunverträglichkeiten erwarten“, betont Projektleiter Dr. Dr. med. Claus Muss aus Augsburg. „Diese Entwicklung zwingt zu einem globalen Paradigmenwechsel in der Medizin: Der Patient wird zunehmend seiner Eigenverantwortung überlassen und zur Gesundheitsprävention aufgefordert, da das paritätische Konzept an seine finanziellen Grenzen stößt.“ Diese Situation eröffnet neue Betätigungsfelder – gerade im Bereich der Ernährung, die eine wesentliche Säule der Gesundheitsprävention darstellt. Dabei geht es nicht nur darum, Übergewicht, Diabetes mellitus und Fettstoffwechselerkrankungen zu verhindern. „Auch für andere chronische Erkrankungen steigt das Risiko durch eine ungeeignete Ernährungsweise, etwa für Krebs- und kardiovaskuläre Erkrankungen. Aber auch gesunde Menschen wie Sportler, Schwangere oder junge Mütter nehmen die Dienste der Ernährungsberatung gerne in Anspruch“, berichtet Dr. Dr. Claus Muss. Da es sich beim Ernährungsberater noch immer um ein nicht geschütztes Berufsbild handelt, ist es von besonderer Bedeutung, auf eine wissenschaftlich fundierte und gleichzeitig praxisnahe Ausbildung verweisen zu können. Der berufsbegleitende Universitätslehrgang „Angewandte Nutritive Medizin“ schließt nach fünf Semestern mit dem international anerkannten akademischen Grad „Master of Science“ (MSc) ab. Dieser qualifiziert bei entsprechender Vorbildung für ein Promotionsstudium zum Doctor of Applied Nutritional Medicine. Mit dieser Qualifikation legen die Absolventen einen weiteren Grundstein für eine wissenschaftliche Karriere, freut sich Sven-David Müller-Nothmann, der sich bei diesem Lehrgang einbringen möchte. Weitere Informationen erteilt: Dr. Dr. Claus Muss (drclaussmuss@aol.com), Tel.: 0821-511670/01705343167). Weitere Informationen: http://www.svendavidmueller.de

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