Frohe Ostern: Freispruch für das Hühnerei

Eier gehören zu den gesündesten Lebensmitteln überhaupt und senken zusätzlich noch den Cholesterinspiegel, entzaubert Ernährungsexperte Sven-David Müller-Nothmann rechtzeitig vor dem Osterfest ein modernes Ernährungsmärchen. Eier enthalten zwar Cholesterin, aber auch reichlich cholesterinspiegelsenkendes Lecithin, betont Müller-Nothmann.

Hühnereier enthalten reichlich lebenswichtige Vitamine und Mineralstoffe: augengesundes Vitamin A, antioxidatives Vitamin E, knochenstärkendes Vitamin K, gefäß- und gehirngesunde Folsäure, haargesundes Biotin sowie konzentrations- und leistungssteigerndes Eisen sowie abwehrstärkendes Zink. Außerdem zeichnet sich das Hühnerei-Protein durch eine hohe biologische Wertigkeit aus. Das Eidotter ist reich an Lecithin und das hemmt die Aufnahme des gleichzeitig enthaltenen Cholesterins. Außerdem zeigen Studien, dass Lecithin, auch Phosphatidycholin genannt, den Cholesterinspiegel deutlich senkt. In Deutschland sind sogar Medikamente mit diesem Inhaltsstoff zur Senkung des Cholesterinspiegels zugelassen.

Übrigens gibt es keine Studien, die zeigen, dass der Konsum von Hühnereiern den Cholesterinspiegel erhöht oder das Herzinfarktrisiko steigert, betont Müller-Nothmann, der den Konsum von ein bis zwei Hühnereiern täglich für völlig unbedenklich hält. Das gilt natürlich nur, wenn die Eier anstatt Wurst oder Käse als Brotbelag oder bei warmen Gerichten anstatt Fleisch verzehrt werden. Problematisch sind lediglich Rühreier mit Sahne und fettem Speck. Die Fett- und Kalorienbelastung schlägt zu B(a)uche und erhöht den Cholesterinspiegel, warnt der Ernährungsexperte.

Vor dem Hintergrund der jahrelangen Verteufelung des Hühnereis erstaunen die Fakten: Das Hühnerei hat ein gefäßgesundes Fettsäuremuster und ist der cholesterinspiegelsenkenden Diätmargarine dabei kaum unterlegen. Ein Hühnerei enthält gerade 1,7 Gramm gesättigte aber 3,0 g ein- und mehrfach ungesättigte Fettsäuren. Durch spezielle Fütterung der Hühner können Hühnereier sogar die besonders gesunden Omega-3-Fettsäuren enthalten. Grundsätzlich lässt sich der Cholesterinspiegel effektiv durch eine Umstellung der Lebens- und Ernährungsweise senken. Mehr Bewegung, mehr ungesättigte Fettsäuren, mehr Gemüse und Obst, mehr Ballaststoffe aber weniger gesättigte Fettsäuren sowie Transfettsäuren lautet die Devise betont der Autor des Buches „Cholesterin natürlich senken“ Sven-David Müller-Nothmann. Als optimale Nahrungsfett-Lieferanten bezeichnet er Nüsse, Samen sowie Raps-, Lein- und Nussöle. Das ideale cholesterinspiegelsenkende Aufstrichfett ist eine Diätmargarine, die mit Phytosterinen angereichert ist. Ein Wehmutstropfen zum Schluss: Hühnereier sind kalorienärmer als Schokoladen-Eier. Aber die enthalten dafür im Kakao reichlich sekundäre Pflanzenstoffe, die den Blutdruck senken, die Blutfließeigenschaften verbessern und antioxidativ wirken. Je mehr Kakao und je weniger Kakaobutter Schokolade enthält desto gesünder ist sie. Daher ist Bitterschokolade süß für die Gesundheit, betont Sven-David Müller-Nothmann abschließend. Kostenlose diätetische und fachärztliche Beratung bei Fettstoffwechselstörungen ermöglicht das Medizin-Beratungsportal http://www.qualimedic.de. Buchtipps zum Thema Ernährungsmärchen und Cholesterin:

1) Moderne Ernährungsmärchen, Sven-David Müller-Nothmann, Michael Vogt und Doreen Nothmann, Schlütersche Verlagsanstalt, ISBN 3-, 12,90 Euro.
2) Cholesterin natürlich senken, Sven-David Müller-Nothmann/Katrin Raschke, Knaur Verlag, ISBN 3426667835 , 9,95 Euro

Literatur:
1) Jiang Y et al.: Egg phosphatidylcholin decreases the lymphatic absorption of cholesterol in rats. J Nutr 2001;131:2358-2363.

2) Loest SB et al.: Green tea extract inhibits the lymphatic absorption of cholesterol and alpha-tocopherol in ovariectomized rats. J Nutr 2002;132(6):1282-1288.

3) Noh SK & Koo SL: Egg sphingomyelin lowers the lymphatic absorption of cholesterol and alpha-tocopherol in rats. J Nutr;2003;133(11):3571-3576 sowie Milk sphingomyelin is more effective than egg sphingomyelin in inhibiting intestinal absorption of cholesterol and fat in rats. J Nutr 2004;134(10):2611-2616.

Schreibe einen Kommentar