Verhalten gegenüber Essgestörten oftmals falsch – Studentenfutter hilft beim Zunehmen
(Aachen – 21. November 2006): Der Tod des magersüchtigen Models Ana Carolina Reston zeigt, dass sich die Öffentlichkeit immer noch falsch verhält, wenn Menschen lebensgefährlich abmagern, kritisiert Ernährungsexperte Sven-David Müller-Nothmann vom Zentrum für Ernährungskommunikation und -beratung (ZEK) in Aachen. Solange viele Menschen und die Medien extrem dünn immer noch mit schön, attraktiv und gesund gleichsetzen, fördern sie parallel die Entstehung von Essstörungen und gefährden Menschleben. Sven-David Müller-Nothmann beschäftigt sich seit vielen Jahren mit der Ernährungstherapie bei Essstörungen und ist Autor des Ratgebers „Gesund zunehmen“ (Knaur Verlag, ISBN 3426668149). Der bekannte Ernährungsexperte empfiehlt Menschen, die plötzlich und (un)gewollt abnehmen aber insbesondere Angehörigen, Freunden oder Kollegen, die das bemerken, sofort zu handeln und den Gang zum Arzt zu empfehlen. Je früher eine ärztliche Therapie und bei Essstörungen eine kombinierte Psycho- und Ernährungstherapie erfolgen, desto höher ist die Aussicht auf Erfolg.
In Deutschland sind nach Schätzung des Zentrums für Ernährungskommunikation und -beratung fast 700.000 Menschen, darunter 70.000 Männer, von Essstörungen betroffen und jeder fünfte stirbt an der Auszehrung und deren Folgen. Die wissenschaftlich als Anorexie bezeichnete Magersucht ist ein gesellschaftliches und ein gesundheitliches Problem, erläutert Müller-Nothmann. Relativ kurzfristig führt ein extrem niedriges Gewicht zum Tode, während die Fress-Brech-Sucht (Bulimie) eher zu Dauerschäden führt. Das Gewicht zu erhöhen ist problematisch und bedeutet neben den psychotherapeutischen Interventionen, die die Ernährungstherapie begleiten müssen, eine Umstellung auf eine relativ fettreiche Kost. Trockenobst, Nüsse, Samen, pflanzliche Öle und fettreiche Milchprodukte sowie Eier sind gleichermaßen energiereich und gesund, erklärt Sven-David Müller-Nothmann. Ich empfehle meinen mageren Patienten immer den täglichen Genuss von einem Beutel Studentenfutter und einer Portion ölgetränkter Antipasti.
Das Gewicht von fast 100 Prozent der Models ist abnorm niedrig, stellt Sven-David Müller-Nothmann fest. Ana Carolina Reston wog bei einer Größe von 1,74 Meter nur noch 40 Kilogramm. Das entspricht einem Body-Maß-Index (BMI) von 13,2, berechnet Müller-Nothmann. Ein normaler BMI liegt zwischen 18,5 und 25. Mit einem für junge Frauen gerade noch normalen BMI von 18,6 ist heute aber kein Star mehr zu machen, mokiert sich Müller-Nothmann über das Model-Business. Solche Models ernten höchstens den Agentur-Kommentar „fett“ und dabei bedeutet dieser BMI beispielsweise ein Gewicht von 50,1 Kilogramm bei einer Größe von 1,74 Zentimeter. Das ist nicht gesund und führt, wenn es nicht über die Magersucht zum Tode kommt, zum Ausbleiben der Regelblutung, Haarausfall, Veränderungen der Haut und schließlich zur Osteoporose. Trotzdem erbringen viele Models in erster Linie eine Hungerleistung, um überhaupt auf den Catwalk zu kommen. Immer noch entscheiden sich viele junge Menschen für diesen gesundheitsgefährdenden Job, anstatt gesund zu leben, stellt Müller-Nothmann abschließend erschreckt fest. Kostenlose ärztliche Beratung unter http://www.qualimedic.de.