(Aachen – 18. Dezember 2006): Man nimmt nicht zwischen Weihnachten und Neujahr, sondern zwischen Neujahr und Weihnachten zu, erläutert Ernährungsexperte Sven-David Müller-Nothmann vom Zentrum für Ernährungskommunikation und Gesundheitspublizistik (ZEK) in Aachen. Das bestätigt auch eine Studie, die ergab, dass die durchschnittliche Gewichtszunahme zwischen November und Januar nur bei 370 Gramm liegt. Trotzdem ist es natürlich nicht sinnvoll, sich in der Adventszeit und an den Weihnachtstagen hemmungslos dem Schlemmen hinzugeben, um dann im Neuen Jahr die unerfreuliche Gewichtszunahme mühsam wieder abzutrainieren. Auch sollte die Advents- und Weihnachtszeit kein Alibi dafür sein, alle Regeln einer gesunden Ernährungsweise mit reichlich Gemüse und Obst, aber relativ wenig tierischen Fetten über Bord zu werfen. Viel einfacher ist es, durch kleine Modifikationen den Weihnachtsschmaus kalorisch zu entschärfen: beispielsweise leckere Putenbrust in Apfel-Rotweinsoße zu schmausen und die reichliche Portion fettigen Gänsebraten mit Specksoße links liegen zu lassen.
Anstatt Schmalz am Rotkohl lässt sich durch einen säuerlichen, geriebenen Apfel und etwas Zimt noch mehr Geschmackserlebnis und auch ein hervorragendes Mundgefühl erreichen. Anstatt der doppelten Portion Mousse au Chocolat mit viel Schlagsahne mundet auch eine rote oder grüne Grütze mit selbstgekochter Vanillesoße hervorragend. Aus ernährungsphysiologischer Sicht wären Fischgerichte wie Karpfen, Lachs oder Forelle ideal, da sie mehr oder weniger große Mengen Omega-3-Fettsäuren enthalten. Kreativität in der Küche macht aus vielen Kalorienbomben schlanke Alternativen, erklärt Buchautor Sven-David Müller-Nothmann. Gerade Menschen, die auf eine angepasste Diätkostform angewiesen sind, können durch kluge Auswahl und Zusammensetzung des Weihnachtsmenüs praktisch allen Problemen entgehen und müssen nicht extra kochen. Das gilt insbesondere für Diabetiker und von erhöhten Blutfettwerten Betroffene. Gesunde Weihnachtsgerichte sind für alle gut. Da zu Weihnachten kein ernährungsbezogenes Gejammer oder eine totale Ernährungsumstellung angesagt ist, muss schließlich auch niemand anstatt Zimtsternen oder gefülltem Bratapfel ein „leckeres“ Weihnachtsgürkchen essen oder ein paar „duftende“ Adventskohlrabi-Streifen knabbern.
Wer aber nach dem mehrgängigen Weihnachtsschmaus mit reichlich Rotwein, Punsch und Grog auch noch eine Tortenschlacht gegen sich selbst verlieren möchte, dem drohen doch Gewichtsprobleme und die Entgleisung verschiedener Stoffwechselparameter. Umso mehr, wenn die Folgetage mit einem vierstündigen Weihnachtsbrunch beginnen, der sich in einer Stollen- und Lebkuchenfresserei mit anschließendem Käsefondue, bei dem Rotwein obligat ist, münden. Wer in der Weihnachtszeit so (fr)isst, muss sich nicht weiter wundern, dass er zunimmt und Probleme entwickelt, später wieder gesundheitsbewusst zu essen. Und die guten Vorsätze, die zu Silvester anstehen, sind ohnehin katerbedingt bald wieder vergessen. Weitere Tipps zum gesundheitsbewussten Weihnachtsfest und ein ideales Menü unter http://www.svendavidmueller.de.