Die Purinstoffwechsel-Krankheit Gicht ist durch eine angepasste Ernährungsweise gut beherrschbar
(Aachen – 31. Oktober 2006): Früher war die Gicht als Zipperlein bekannt und zur Ernährungstherapie dieser Wohlstandserkrankung haben die Ernährungsspezialisten Christiane Weißenberger und Sven-David Müller-Nothmann jetzt ein Buch herausgegeben. In Deutschland leiden mindestens 1,6 Millionen Menschen an Hyperurikämie und Gicht. Im „Ernährungsratgeber Gicht“ beschreiben sie die Möglichkeiten durch eine unkomplizierte Umstellung der Ernährungsweise von „fleischlastig“ auf eine vegetarische Kost, die Milchprodukte und Eier zusätzlich erlaubt, den Harnsäurespiegel im Blut effektiv zu senken. Die Gicht ist das äußerst schmerzhafte Symptom einer deutlichen Erhöhung des Harnsäurespiegels. Harnsäure entsteht aus Purinkörpern, die insbesondere in Innereien, Kleinfischen, Fleisch und Wurstwaren sowie Sojaprodukten vorkommen. Durch eine extreme Purinkörperzufuhr oder eine Stoffwechselstörung kommt es zur Hyperurikämie. Dabei lagert sich Harnsäure in den Nieren sowie den Gelenken ab und das führt zu Schmerzen sowie einer Nierenfunktionsstörung, erläutert Sven-David Müller-Nothmann, der als Diätassistent an der Universitätsklinik Aachen über viele Jahre Hyperurikämiker beraten hat. Jeder fünfte Mann leidet an erhöhten Harnsäurewerten im Blut, Frauen hingegen leiden deutlich seltener unter der Erkrankung, was nicht zuletzt auch auf ihren geringeren Fleisch- und Alkoholkonsum zurückzuführen ist, erläutert Müller-Nothmann weiter. Alkohol hemmt die Harnsäureausscheidung und Bier ist für Hyperurikämiker sogar total ungeeignet, da es selbst auch noch Purinkörper enthält. In mehr als 60 leckeren Rezepten, die in der Versuchsküche von Christiane Weißenberger entstanden sind, zeigen die Autoren, dass auch bei Hyperurikämie und Gicht Genießen erlaubt ist. Das Buch ist auf 132 Seiten durchgehend vierfarbig gestaltet und bietet auf den Umschlagklappen einen Gicht-Risiko-Test, sieben klare Regeln gegen erhöhte Harnsäurewerte im Blut, einen Austauschplan, eine BMI-Grafik, die zehn besten Gerichte bei Gicht, die zehn schlechtesten Lebensmittel bei Gicht sowie Möglichkeiten zur Unterstützung einer harnsäure-senkenden Behandlung. Christiane Weißenberger, die als Diät- und Diabetesberaterin in einer diabetologischen Schwerpunktpraxis in Aschaffenburg arbeitet, hat mit Diätassistent Sven-David Müller-Nothmann 30 Tipps für das tägliche Leben und purinarme Muster-Tagespläne zusammengestellt. Der ausführliche Serviceteil bietet den Lesern Rat und Tat für ein schmerzfreies Leben. Das Geleitwort zum Ernährungsratgeber Gicht stammt von Professor Dr. med. Hubertus Wietholtz, Chefarzt der Medizinischen Klinik am Klinikum Darmstadt.
Bibliografische Daten:
Ernährungsratgeber Gicht, Sven-David Müller-Nothmann und Christiane Weißenberger, Schlütersche Verlagsanstalt Hannover, ISBN 3-89993-518-7 , 20,- Euro